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Was genau ist eigentlich Naturseife?

Heutzutage macht man sich ja schon so seine Gedanken - die meisten jedenfalls: wie ernähre ich mich richtig? Wieviel Bewegung/Sport braucht mein Körper? Woher kommt meine Kleidung? Wie vermeide ich Plastik? Welche Kosmetik ist gut für meine Haut? - Nur beim Duschen und Händewaschen scheint es sich irgendwie noch nicht so richtig herumgesprochen zu haben, dass auch da Seife nicht gleich Seife ist. 

 

Leider ist Naturseife kein geschützter Begriff. Und so tummeln sich seit einiger Zeit, seitdem es sich herumgesprochen hat, dass damit auch Geld zu verdienen ist, die merkwürdigsten Produkte auf dem Markt. Wie soll der Laie sich da noch auskennen? Meist hilft ein Blick auf das Etikett, das bei einer Seife, die verkauft wird, Pflicht ist. Darauf müssen alle Inhaltsstoffe, die Allergene, das Gewicht und ein Mindesthaltbarkeitsdatum deklariert werden. Auch und gerade auf Kunsthandwerkmärkten! Und wenn dieses fehlt, so ist das nicht nur fahrlässig sondern auch gesetzeswidrig.

 

Gut, nun haben wir uns eine Seife ausgesucht, sie hat auch ein Etikett, aber oh je, oh je! Was steht denn da alles drauf? So viel Kleingedrucktes, Unverständliches kann doch kein Mensch entziffern! - Nun ja, mit ein bisschen Übung schon. Denn auf dem Etikett einer echten Naturseife dürfen außer den Ölen und Fetten, die als sogenannte Incis in lateinischer Sprache angegeben werden müssen, nur noch die Allergene des Duftes (davon gibt es 26) und eventuell enthaltene Farbstoffe, gekennzeichnet mit den Buchstaben CI, stehen. Was Sie da sicher nicht finden, sind verdeckte Parabene, Silikone, Erdölanteile oder Ähnliches.

Tipp: Vergleichen Sie doch zum Spaß einmal die Etiketten eines herkömmlichen Duschgels und einer echten Naturseife. Sie werden staunen!

 

Nun gibt es natürlich auch bei Naturseifen unterschiedliche Ansätze. Für Puristen besteht eine Naturseife aus pflanzlichen Ölen und pflanzlichen (oder tierischen) Fetten. Als Zusätze kommen Kräuter, pflanzliche Farbstoffe wie Tonerde und ätherische Öle hinzu. Fertig ist die Seife!

Ich persönlich fasse den Begriff der Naturseife etwa weiter, in dem ich zwar einige Seifen auch mit diesen Zutaten herstelle, aber zusätzlich dazu in anderen Seifen noch Farbpigmente und Parfümöle verwende. Diese sind selbstverständlich für die Kosmetik zugelassen und werden - so wie alle Seifen - von einem Labor sicherheitsbewertet, bevor sie in den Verkauf kommen. Dadurch ergibt sich für mich ein größerer Gestaltungsspielraum, was Design und Aussehen der Seife betrifft, und ich kann meiner Fantasie freien Lauf lassen.

 

Der wichtigste Punkt jedoch, der eine Naturseife von einer industriell angefertigten Seife oder von einem Duschgel unterscheidet, ist die Rückfettung. Und dazu mehr in meinem nächsten Blog!

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